Die Kamera auf mich gerichtet, das Mikro in der Hand und die Frage zu beantworten:
"Was war diese Woche Ihr Top, was war Ihr Flop?" Erfüllt von 2 wundervollen Stunden mit meiner lieben Freundin, die ich gerade verabschiedet hatte, gab es nur eine mögliche Antwort: Video in der rnf Mediathek (leider mit etwas Werbung vorab) Fragst Du Dich am Ende eines Tages, einer Woche, eines Jahres, nach dem Abschluss eines Projektes, einer Aufgabe - was war richtig gut und was nicht? Nimmst Du Dir Zeit für eine Rückschau? Ich liebe es, in Ruhe den Tag Revue passieren zu lassen. Dann mache ich mir einen Tee (am liebsten einen Chai ohne Schwarztee), setze mich schon im "ich könnte gleich einschlafen, wenn ich will-Outfit" in mein Bett, hab ein Kissen im Rücken, den Schreibblock auf den Knien, einen wirklich gut schreibenden Stift in der Hand und lasse die Gedanken sich nicht nur im Kreis drehen, sondern aufs Papier fließen. Natürlich gelingt mir nicht jeden Tag bzw. Abend - manchmal bin ich viel zu müde oder ich finde es zu spät, manchmal quatsche ich lieber noch mit meiner Tochter, manchmal war der Tag so doof, dass ich lieber nicht weiter drüber nachdenken will. Doch mittlerweile fehlt mir etwas, wenn ich über einen längeren Zeitraum nicht dazu komme, bewusst meinen Tag und die Erlebnisse zu überdenken, herauszufiltern, was mir wichtig war und ist und das auch festzuhalten. Je nach innerer Verfassung, nach der Fülle der Ereignisse, nach meinem eigenen Fokus, schreibe ich einfach drauf los, was mir einfällt, ála "heute habe ich mich mit xy getroffen und wir haben..." oder "ich habe mich so ... gefühlt, weil..." oder "was für ein Tag! ich hätte nicht gedacht, dass...." oder "..." - wie in einem inneren Gespräch mit mir selbst. Ich notiere Ereignisse und Erkenntnisse, die mich persönlich betreffen, die sich um meine Arbeit drehen, Entwicklungen und Meilensteine im Leben meiner Tochter und meiner Familie; Ideen, Träume, Erfolge, Enttäuschungen. Mal mit innerem Abstand, mal sehr emotional. In Phasen, in denen ich viel Struktur brauche, in denen ich z.B. intensiv an einem Projekt arbeite oder den Überblick nicht verlieren will, wenn ich auf x-Hochzeiten gleichzeitig tanze, nutze ich neben meinem Schreibblock (A5, kariert) auch vorgedruckte Tagesplaner, die neben der Ziel- und Aufgabenplanung auch Platz und Fragen für eine gezielte Reflexion bieten. Für meine Tops und meine Flops. Wenn Du bisher nicht so der "Tagebuch-Typ" bist, es allerdings mal ausprobieren möchtest, dann sind hier meine Top 6 Fragen für Dich, die Du als Leitfaden nutzen kannst:
Bei den Fragen wirst Du merken, dass sie mit einer positiven Ausrichtung formuliert sind und sich Deine Antworten auch mehrfach zuordnen lassen können. Doch beim Aufschreiben Deiner Antworten bzw. Gedanken es geht es nicht darum, etwas schön zu reden oder zu beschönigen, wenn etwas richtig schief gelaufen ist oder Du Dich unwohl fühlst. Es geht vielmehr darum, Dich besser kennenzulernen und auch mal mit Abstand zu schauen, was Du damit machen kannst und zu erkennen, wo die Stellschrauben sind, an denen Du drehen kannst, um es ein kleines bisschen besser zu machen. Egal, welche Frage Du für Dich beantworten möchtest und was sie in Dir auslöst, versuche Deine Gedanken ohne Be- und Verurteilung und mit Wohlwollen Dir selbst gegenüber aufzuschreiben.
Wenn Du Dir über einen längeren Zeitraum zum Tagesabschluss Notizen machst, wirst Du nach und nach Wiederholungen beobachten. Dinge, die Dir wichtig sind, die Dir Freude machen, jedoch auch die, die Dich an Deine Grenzen bringen, werden immer und immer wieder auftauchen. Du wirst merken, was Dir fehlt und was Du in Dein Leben holen möchtest. Du wirst merken, was Du schon hast, bist und tust und was Du verstärken möchtest. Es ist die pure Anerkennung Deiner selbst, wie und was Du empfindest, denkst und handelst. Die Fragen zur Veränderung, das Wie und konkrete Handlungsimpulse haben jedoch immer Zeit bis zum nächsten Morgen. Eine Nacht drüber zu schlafen, wirkt manchmal Wunder oder bringt neue Gedanken. Und dafür liegt Dein Block parat neben Deinem Bett! (ja, auch für to-do-Listen, wenn Du dadurch besser schlafen kannst) Ich wünsche Dir viel Spaß beim Aufschreiben und lass mich wissen, wie es Dir dabei geht! Möge es zu einem Top Deines Tages werden.
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