Visionsarbeit. Ein großes Wort.
Es wird viel davon geredet, eine Vision zu haben. Ein Bild vom großen Ganzen. Es gibt Visionen vom Weltfrieden. Vom Ende des Hungers. Vom Wasser für alle. Visionen, die von tausenden Menschen geteilt werden. Visionen, die uns alle etwas angehen und die durch unsere Mini-Schritten und Mega-Aktionen einen Hauch von Realität bekommen können. Unternehmen haben Visionen. Firmen, Konzerne, Hilfsorganisationen, kleine Start-ups und städtische Verwaltungen. Hoffentlich. Und hoffentlich sind auch diese Visionen ausgerichtet auf Verbesserungen, auf "Pro-Mensch" - und zwar nicht nur auf "pro-diejenigen", die an der Spitze der Geschäftsleitung stehen. Idealfall ist, dass die Unternehmensvision weitgehend mit unserer persönlichen Vision übereinstimmt und wir nicht entgegengesetzt unserer tiefsten Überzeugungen und Vorstellungen agieren müssen. Denn egal wie groß oder klein die Organisation oder das Unternehmen ist, in dem wir arbeiten, zu dem wir gehören, für das wir uns engagieren, es geht immer auch um unsere ganz persönliche Vision. Oft ist dieses Bild, was man in seinem Leben erreichen oder erleben will, eher diffus. Es ist auf "irgendwann" ausgerichtet. Der Status quo zu bequem, um sich der Gefahr der möglichen Veränderung stellen zu wollen. Alles andere und alle anderen werden vorgeschoben. Alternativen scheinen unmöglich. Erst, wenn "irgendetwas" nicht stimmt, wenn dieses innere Drängen stärker wird, kommen Fragen ins Bewusstsein und lassen sich nicht mehr wegwischen: "was will ich eigentlich? war es das? wollte ich nicht noch? was wäre wenn? könnte ich nicht doch?..." Auch ich brauchte einen äußeren Auslöser, um genauer hinzuschauen. Eine Zeit, als "Stillehalten" nicht mehr funktioniert hat, weil der Preis für "Aushalten" viel höher war, als für "Ausbrechen". Und es war wieder Zeit für meine Visionsarbeit. Doch wie geht das? Was, wenn ich gar nicht weiß, was ich will? Ich habe selbst zig Möglichkeiten kennengelernt, ausprobiert, verworfen oder für wertvoll empfunden und in mein Repertoire aufgenommen, um mir selbst - meinen eigenen Wünschen und Sehnsüchten - auf die Spur zu kommen. Hier ist eine ganz konkrete Übung, die ich selbst regelmäßig durchführe und mit der wir auch intensiv im Transformationsfeuer-Workshop arbeiten: Nimm Dir ein leeres Blatt Papier und Teile es in 3 Spalten (Querformat oder Hochformat nach Deiner Vorliebe) In die erste Spalte schreib: Sein In die zweite Spalte schreib: Tun In die dritte Spalte schreib: Haben Spiele für jede Spalte mit den Fragen: WAS? WER? WIE? WARUM? Was will ich sein? Wer will ich sein? Wie will ich sein? Warum? Was will ich tun? Mit wem? Wie? Warum? Was will ich haben? Für wen? Wie will ich es haben? Warum? Und sei dabei so konkret wie möglich!!! Schreib einfach auf, ohne zu analysieren, ob und was wie möglich ist! Es ist Deine Wunschwelt. Es heißt, ich WILL (falls Du den Impuls hast "ich möchte" aufzuschreiben ;-). Wenn Du schreibst, Du willst frei sein - was bedeutet das für Dich? Was bedeutet wirklich frei sein? Auswandern nach Neuseeland? Jeden Tag 1/2 Stunde länger schlafen? Keine Frühstücksbrote mehr machen? Ein Tag Homeoffice? 3 Tage mehr Urlaub? Scheidung? Kündigung? Putzhilfe? Mädelsabend? Wellnesswochenende? Frei wovon? Frei wofür? Welches Gefühl verbindest Du damit? Wenn Du schreibst, Du willst mehr Sport machen - was bedeutet das für Dich? Gleich morgens 10 Kniebeuge? Verabredung zum Laufen? Jeden Tag 50 Minuten auf dem Hometrainer? Einmal pro Woche Spazieren gehen? Tanzen? Warum willst Du mehr Sport machen? Für wen? Mit wem? Welches Gefühl verbindest Du damit? Wenn Du schreibst, Du willst mehr Geld haben? Wieviel mehr? Schreib eine Summe auf. Monatlich? Jährlich? Geschenkt? Selbst verdient? Wofür willst Du mehr Geld haben? Ausgeben wofür? Sparen wofür? Für wen? Welches Gefühl verbindest Du damit? Hast Du Schwierigkeiten, Dir für Dich Deine Wünsche aufzuschreiben? Hast Du das Gefühl, es ist zu ungenau und kratzt nur an der Oberfläche? Nimm Dir ein neues leeres Blatt Papier und Teile es in 3 Spalten (Querformat oder Hochformat nach Deiner Vorliebe) In die erste Spalte schreib: Nicht Sein In die zweite Spalte schreib: Nicht Tun In die dritte Spalte schreib: Nicht Haben Spiele für jede Spalte mit den Fragen: WAS? WER? WIE? WARUM? Was will ich nicht sein? Wer will ich nicht sein? Wie will ich nicht sein? Warum nicht? Was will ich nicht tun? Mit wem nicht? Wie nicht? Warum nicht? Was will ich nicht haben? Für wen nicht? Wie will ich es nicht haben? Warum nicht? Und sei dabei so konkret wie möglich!!! Schreib einfach auf, ohne zu analysieren, ob und was wie möglich ist! Es ist Deine Wunschwelt! Es heißt, ich WILL nicht (falls Du den Impuls hast "ich möchte nicht" aufzuschreiben ;-). Wenn Du schreibst, Du willst nicht gestresst sein - was bedeutet das für Dich? Was bedeutet wirklich nicht gestresst sein? Von wem? Wovon? Gestresst auf der Arbeit durch? Gestresst auf der Straße? Wann erlebst Du Stress? Wodurch? Welches Gefühl verbindest Du damit? Wenn Du nicht gestresst bist, wer, was, wie bist Du dann? Wenn Du schreibst, Du wisst nicht mehr rauchen - was bedeutet das für Dich? Warum nicht? Für wen? Und warum doch noch? Welches Gefühl verbindest Du mit Rauchen - und welches mit 'nicht mehr rauchen'? Was bedeutet Aufhören für Dich? Wenn Du schreibst, Du willst weniger (nicht mehr so viel) Verantwortung haben - was bedeutet das für Dich? Verantwortung wofür? Für Entscheidungen? Für Arbeitsabläufe? Abgabetermine? Das Wohlergehen der gesamten Familie? Für die Geschenke, das Essen, die Wäsche, die Spülmaschine, das Auto, die Abholzeiten, die Hausaufgaben, die Zensuren, die Arzttermine?... Welcher Bereich genau? Was WILLST Du abgeben? Mach diese Übung eine Woche lang jeden Tag. Gern auch länger. Und immer wieder. Schau, was immer wieder kommt. Schau, was neues hinzu kommt. Was wegfällt. Es ist keine lebensbestimmende Bestellliste und Garant für "ab jetzt wird alles anders". Es ist eine Übung für Dich ganz alleine, um zu überprüfen, was Dir wichtig ist. Wovon Du gern mehr in Deinem Leben hättest. Was Du Schritt für Schritt in Deinem Leben ändern kannst. Und dann "sammle Daten". Bevor für mich eine große Vision entstehen kann, ist es Basisarbeit zu schauen, was davon schon meinem Leben ist. Was habe ich in meinem SEIN, TUN und HABEN schon, was mir gut tut. In welchen Bereichen. Das bewusst wahrzunehmen und zu sagen, "dankeschön, gern mehr davon". Ich wünsche mir mehr Entspannung, weniger Stress - Meine Tochter räumt selbständig die Küche auf und ich kann mich einer Aufgabe widmen, ohne eine Nachtschicht einlegen zu müssen. Dankeschön, gern mehr davon. Ich will glücklich sein. Was gehört für mich dazu? Was löst es aus? Ein Spaziergang mit viel Zeit blauem Himmel, ein freundliches Lächeln, ein Autofahrer, der mich einwinkt. "Dankeschön, gern mehr davon." Und ich meine DANKESCHÖN für diesen Mini-Moment, in dem ich das Gefühl habe, so kann es weitergehen. Dies ist nur ein kleiner Auszug, aus dem ersten Teil der Visionsarbeit aus dem Transformationsfeuerworkshop. Es gibt u.a. noch die Übung für den idealen Tag, den wir für die ideale Wochen (mit Arbeit & Urlaub!) eines Monats machen, denn wer kann schon alle Wünsche in einen Tag bringen.... Visionen können das Bild von etwas ganz Großem sein. Oder auch einfach das Bild von einem wirklich gelungenen Tag. Die Schritte für die Umsetzung sind das nächste Kapitel. Lass mich wissen, wie Dir die Übung SEIN, TUN, HABEN gefällt. Was magst Du daran? Was nicht? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!
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